Mitgliederschwund in christlichen Kirchen

Mitgliederschwund in christlichen Kirchen

 

Der Mitgliederschwund in beiden christlichen Kirchen in Deutschland geht weiter. Weniger Gläubige, weniger Kirchgänger, dies hat zur Folge, dass auch weniger Kirchen benötigt werden.  Einerseits tun sich die Kirchen schwer damit, Gotteshäuser zu verkaufen, andererseits wer kauft eine Kirche? Da die Not ja bekanntlich erfinderisch macht, entstand die Idee, Gotteshäuser in Urnenkirchen umzuwandeln.  Die erste dieser Einrichtungen entstand 2004 in Krefeld. Zurzeit gibt es in Deutschland bereits 42 solcher Urnenkirchen, 29 katholische, elf evangelische und zwei altkatholische Angebote.

Die Kirchen können weiterhin im ursprünglichen Sinne genutzt werden, denn meist werden in Nischen oder Teilen der Kirchen Kolumbarien errichtet (Kolumbarien sind Urnenwände, d.h. übereinander angebrachte Nischen, in denen Urnen nach Feuerbestattung untergebracht werden können). Diese können gemietet werden. Die Kirchengemeinden können so mit den dadurch erzielten Einkünften die Gotteshäuser in Stand halten. Die Urnenplätze können in der Regel für 20 Jahre oder für kürzere Zeit genutzt werden. Die Konfession spielt dabei keine Rolle.

Urnenkirchen bieten bis zu einer dreistelligen Zahl Urnenplätzen an. Doch nicht alle Urnenplätze kosten gleich viel. Es gibt, ähnlich den Urnengräbern auf Friedhöfen auch dort große Preisunterschiede. Die Ausstattung kommt noch hinzu.

Doch Urnenkirchen gibt es nicht überall. Die meisten Kirchen dieser Art gibt es in Nordrhein-Westfalen, dort existieren bereits 27. In Niedersachsen finden wir sechs, in Rheinland-Pfalz drei, in Hamburg und Thüringen je zwei und in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern jeweils eine dieser Art. Der Süden des Landes scheint von dieser Alternative nicht überzeugt zu sein, dort finden wir keine Urnenkirchen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: alexander.helbach@aeternitas.de