Depression im Altenpflegeheim verbessern

Depression im Altenpflegeheim verbessern

 

„De facto findet eine Therapie der Depression im Pflegeheim so gut wie gar nicht statt,“ so Prof. Dr. med. Johannes Pantel, Leiter Arbeitsbereich Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität.

Depression ist die zweithäufigste psychische Erkrankung nach Demenz im Alter. Die Versorgung der Betroffenen im Altenheim findet kaum statt, zudem wird die Erkrankung oftmals nicht erkannt. Das Projekt DAVOS, Depression im Altenpflegeheim: Verbesserung der Behandlung durch ein gestuftes kollaboratives Versorgungsmodell, möchte nun Wege finden, um die medizinische, pflegerische und psychotherapeutische Behandlung zu verbessern. Erreicht werden soll dies durch ein neu zu entwickelndes Schulungskonzept, das Pflegende und andere beteiligte Berufsgruppen sensibilisiert, Depressionen zu erkennen und auf die Bedürfnisse der Betroffenen besser eingehen zu können.

In einem ersten Schritt wurde mittels der teilnehmenden Beobachtung der (Berufs-)Alltag von Pflegenden und Bewohner*innen erfasst. Es zeigte sich, dass dort ein Spannungsfeld zwischen den Anforderungen der Einrichtung und den Erwartungen der Bewohner*innen herrschte. Es konnten spezielle Situationen herausgearbeitet werden, die aufgegriffen und dann im Anschluss gemeinsam mit den Pflegenden bearbeitet wurden. Beispiel hierfür waren praktische Hinweise, wie die Zeit trotz Zeitmangel intensiv genutzt werden könnte. Berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit war oftmals sehr hilfreich.

Damit Bewohner*innen mit Depressionen vermehrt Zugang zu psychotherapeutischen Betreuungen erhalten können, sollen ausgewählte Fachkräfte geschult werden, diese zu erkennen. Unterstützt werden sollen diese Fachkräfte mit gezielter Supervision, die ihre Handlungssicherheit erhöhen soll.

Das vom Hessischen Institut für Pflegeforschung initiierte Projekt läuft noch bis 2021, ob es nachhaltig zu Verbesserungen führen wird, bleibt zu hoffen.

Nähere Infos unter: http://www.hessip.de