Kommunikation ist so vielschichtig. Sie erfordert – nicht zuletzt bei den Begleitenden und Sorgenden – Sensibilität und feine Antennen für das, was gerade im Raum, in der Begegnung geschieht – bevor etwas körperlich signalisiert oder gesagt werden kann.
Wie oft passiert es uns: Wir sagen Worte, aber unser Körper spricht eine ganz andere Sprache. Oder, die Sprache fehlt aus unterschiedlichen Gründen gänzlich, wenn ein Mensch sterbend ist. Manchmal fehlen durch seelischen oder körperlichen Schmerz schlichtweg die Worte – und dieser drückt sich dann ganz eigen aus – kommuniziert auf seine Art.
Dieses Buch soll Akteur*innen, die im Kontext Palliative Care haupt- und ehrenamtlich begleitend tätig sind, Hilfestellung und Handwerkszeug, die Kommunikation betreffend, geben. Die Autor*innen und wir wollen mit diesem Sammelband dazu beitragen, Kommunikation in Zusammenhang mit Begleitung und Begegnung in seiner Vielfältigkeit abzubilden. Schwerstkranke Frauen und Männer samt Umfeld haben gute Gründe, warum ihre Art zu kommunizieren sich so gestaltet. Hierfür wollen wir ein Verständnis grundlegen, damit wir in der Konsequenz empathisch und wertschätzend reagieren, vielleicht auch Antworten geben können. Letzteres ist nicht immer möglich, dann ist Schweigen und Nicht Weggehen die Antwort. Auch das ist eine Form von Kommunikation.
Im ersten Teil des Buches denken wir über Beziehung nach – da, wo Kommunikation beginnt und sich zirkulär als dynamischen Prozess zwischen den Beteiligten gestaltet. Es wird Basiswissen zu Kommunikation sowie die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation in der Lebens- und Sterbebegleitung aufgezeigt.
Der zweite Teil ist ein praktischer. Hier bilden zahlreiche Autor*innen ihre Erfahrungen zu Kommunikation in ihren jeweiligen Bereichen ab und beschreiben, wie wertschätzende Kommunikation gelingen kann. Es wird deutlich: An Demenz erkrankte Frauen und Männer brauchen etwas ganz anderes, als junge schwerstkranke Menschen. Eindrücklich erscheinen zudem die Einblicke in die Kommunikation durch Kunst.
Zuletzt darf der Diskurs zu Kommunikation nicht fehlen – dies stellt den dritten Teil in diesem Werk dar. Die Sorgearbeit in Palliative Care ist eine, die stets ethisch reflektiert werden sollte – dies geht nur im ethisch abwägenden Gespräch. Den Abschluss in unserem Buch bildet die Auseinandersetzung mit den wichtigen Fragen: Greifen wir zu schnell auf Strukturen und geregelte Gesprächsformen in der Begleitung zurück, anstatt das Gespräch und die Begegnung von Mensch zu Mensch zu suchen? Verstecken wir uns gar hinter professionellen Instrumenten von Kommunikation?
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