Schmerz-management

Studie:Schmerzmanagement in stationären, deutschen Hospizen

Schmerzmanagement ist ein notwendiger Bestandteil der Palliativversorgung. Da bislang wenig über die Behandlung von Schmerzen in deutschen Hospizen bekannt ist, wurde eine Umfrage entwickelt, an der 148 stationäre Hospize aus Deutschland, d.h. 57% (Jahr 2020) aller stationären Hospize teilgenommen haben.

Im Ergebnis wird eine Vielzahl von Medikamenten verwendet. Dabei sind Metamizol (98%) und Ibuprofen (82%), die wohl am häufigsten verwendeten Nicht-Opiod-Analgetika, Hydromorhon, das häufigste Opiod und Pregabalin das häufigste Co-Analgetika.

Die meisten Befragten (79%) setzen bei der Behandlung von Schmerzen weitere, ergänzende Behandlungsmöglichkeiten ein. Zu nennen ist die Aromatherapie (Öl) (von ca. 50% der Befragten eingesetzt) oder die Musiktherapie (24%). Massagen, Auflagen und Wickel und physikalische Therapien mit heiß/kalt Anwendungen spielen ebenfalls eine Rolle.

Die Palliative Sedierung wird von 24% aller befragten Hospize großzügig verwendet, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten fehlschlagen. 73%der Befragten nutzen diese Option nur in Ausnahmefällen oder gar nicht.

Die hier vorgestellte Umfrage ist die erste ihrer Art, die einen Überblick über das Schmerzmanagement in der Hospizversorgung von Palliativpatienten in Deutschland bietet. Die Daten zeigen, dass es eine breite Palette von Möglichkeiten in Bezug auf die Versorgung dieser Patienten gibt. Die Behandlung von Schmerzen erfordert eine multimodale Behandlung. Verschiedene Berufsgruppen sind an der Versorgung schwer kranker Patienten beteiligt, die verschiedene Strategien, sowohl pharmakologisch als auch komplementär, anwenden.

Aus Sicht der AutorInnen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es immer noch Unklarheiten in Bezug auf die palliative Sedierung gibt. Das Forscherteam formuliert daher den Bedarf weitere Untersuchungen an dieser Stelle zu initiieren. Beispielhaft nennen die AutorInnen Fragen: Warum sind beispielsweise bestehende S3 Leitlinien oder Richtlinien zur palliativen Sedierung in vielen Hospizen nicht bekannt oder werden nicht angewendet, wie könnte man ggf. die Akzeptanz verbessern.

zum weiterlesen:

Volberg, C., Schmidt-Semisch, H., Maul, J. et al. Pain management in German hospices: a cross-sectional study. BMC Palliat Care 23, 7 (2024). https://doi.org/10.1186/s12904-023-01291-5,  Link zur Studie: https://rdcu.be/dv2IO

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