Bedarf nach Palliative Care steigend

Bedarf nach Palliative Care bis 2040 weiter steigend

Verschiedene Studien aus den Jahren 2017 und 2021 sind der Frage nachgegangen, wie sich der Bedarf nach Palliativ Versorgung in einzelnen Ländern Europas bis 2040 entwickeln wird. So berechneten Etkind et al. vom Cicely Saunders Institute im Jahr 2017 , wie der Bedarf in England und Wales aussehen wird.  In 2021 erforschte Anne M. Finucane et al. den Bedarf in Schottland für den gleichen Zeitraum bis 2040.

Für Schottland prognostizierte die Studie einen bis 2040 um 14% steigenden Bedarf nach palliativer Versorgung. Bezieht man Multimorbidität (Krebs, Organversagen, Demenz, andere) mit ein, ist sogar von einer Steigerung um 20% auszugehen. Die Zahl der Menschen, die an mehreren Krankheiten sterben, die mit verschiedenen Krankheitsgruppen in Zusammenhang stehen, wird voraussichtlich von 27% aller Todesfälle im Jahr 2017 auf 43% bis 2040 steigen.

Bereits 2017 kam die Studie für England und Wales zu einem ähnlichen Ergebnis. Die demografische Entwicklung verschiebt die Alterspyramide weiter in Richtung hochaltriger Personen, deshalb werden im Jahr 2040 ca. 25 % mehr Menschen pro Jahr als heute sterben. Die Studie geht davon aus, dass der Bedarf an Hospiz- und Palliativversorgung nicht nur um 25 % steigen wird – sondern auf bis zu 42% höhere Bedarfe ausgerichtet werden muss.

Neben der demografischen Entwicklung sei die Zunahme komplexer Erkrankungen ein weiterer Treiber dieser Entwicklung. Viele lebensbedrohliche Krankheiten, an denen Menschen bis vor wenigen Jahren starben, können heute therapiert werden. Zumindest überleben Patienten diese Krankheiten länger – und Erkrankungen können chronisch werden.

Darüber hinaus ist damit zu rechnen, dass Demenz (Zunahme von 59.199 auf 219.409 Todesfälle/Jahr bis 2040 in England/Wales) und Krebs (Zunahme von 143.638 auf 208.636 Todesfälle bis 2040 in England/Wales) vornehmlich für den erhöhten Bedarf sorgen werden.

Schlussfolgernd fordern die Studien nachhaltige Investitionen in sichere, zugängliche, integrierte und personenzentrierte digitale Gesundheits- und Sozialsysteme, um die Pflegekoordination zu verbessern und die Palliativversorgung für Menschen in allen Pflegeeinrichtungen zu optimieren.

zum Weiterlesen

Palliative Care Bedarf in Schottland bis 2040

Palliativ Care Bedarf in England und Wales bis 2040

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