Die Plätze in Hospizen reichen nicht aus?
Die Dokumentationssendung 37 Grad, die auf dem Sender ZDF wöchentlich ausgestrahlt wird, drehte sich in der vergangenen Woche rund um das Hospiz Baden-Baden und die Hospizköchin Christine Stangier. Die Sendung kann in der zdf-Mediathek unter folgendem Link abgerufen werden:
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-grad-die-koechin-das-hospiz-und-ein-gutes-ende-100.html
Die Hospizköchin Christine Stangier erfüllt Sterbenden ihre Essenswünsche in einem Hospiz in Baden-Baden. Eine schöne Vorstellung für diejenigen Menschen, die sich dem Ende des Lebens nähern. Eine Auswertung der Bertelmann Stiftung* kam zu den Ergebnis, dass jeder zehnte Bundesbürger den Wunsch hat, in einem Hospiz zu sterben. Doch die Realität sieht anders aus. Die Kapazitäten reichen nur für rund 3 Prozent der Menschen. Für viele bleibt so ein Platz in einem Hospiz eine Wunschvorstellung. Die Wartezeiten sind zu lange – und so ist oft nur ein Sterben im Klinikum möglich.
Doch die Befragung sollte uns zu denken geben. Natürlich ist die Unterbringung in einem stationären Hospiz unter den bekannten Umständen für die Sterbenden eine Möglichkeit in Frieden und in Würde sterben zu können. Aber wird mit Dokumentationen wie diesen nicht der Eindruck aufgebaut, nur im stationären Hospiz lässt es sich gut sterben? Und bedeutet das nicht im Umkehrschluss, an anderen Orten kann nicht „gut“ gestorben werden? Sollten wir da nicht aufpassen?
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* Bertelsmann Stiftung, 2015