Hospiz- und Palliativversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund
Eine in Kürze publizierte Dissertation von Annika Albert im Fachbereich Medizin an der Universität Göttingen ging der Frage nach, welchen Anteil Menschen mit Migrationshintergrund in der Hospiz- und Palliativversorgung haben. Gibt es ggf. Zugangsbarrieren oder andere Problembereiche, die die Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund beeinträchtigen?
Mithilfe eines Onlinefragebogens wurden im Jahr 2019 insgesamt 2.413 Einrichtungen der Hospiz- und Palliativversorgung erreicht. 332 Einrichtungen aus verschiedenen Sektoren der Hospiz- und Palliativversorgung (s. Tabelle) nahmen an der Befragung teil.
Einrichtung | Teilnehmer | in % |
ambulante Hospizdienste | 135 | 41% |
SAPV Team | 77 | 23% |
Palliativstation | 51 | 15% |
stationäres Hospiz | 42 | 13% |
sonstige | 27 | 8% |
Gesamt | 332 | 100% |
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Über alle Versorgungssektoren hinweg nehmen Menschen mit Migrationshintergrund einen Anteil von 11,2% der Patienten/Gästen ein. Dabei variiert der Anteil stark zwischen Bundesländern, zwischen Stadt und Land, sowie bei den Einrichtungsarten.
Aus Sicht der Versorger werden verschiedene Zugangsbarrieren erkannt und benannt.
- Die Versorgungseinrichtung hat nicht die passende Ausrichtung, es ergeben sich z.B. bürokratische Hindernisse.
- Religiöser und kultureller Hintergrund der Patienten und Angehörigen
- Interaktion der Beteiligten
Hervorzuheben sind offensichtlich Themen der Kommunikation, denn 56,2% (187) der Teilnehmer an der Studie berichteten von Sprachproblemen bei der Interaktion. 146 Teilnehmer (78,6%) berichteten, dass Familienmitglieder die Übersetzungstätigkeit übernahmen. 46 Teilnehmer (24,4%) konnten professionelle Übersetzer in der Kommunikation einsetzen. Eine Empfehlung lautet daher, neben geschulten Mitarbeiter auch die Möglichkeit zu schaffen professionelle Dolmetscher in die Versorgung einzubeziehen.
Zum weiterlesen:
https://ediss.uni-goettingen.de/handle/11858/15438, Der Zugriff auf die Dissertation ist bis zum 26.09.2024 gesperrt.