Das Institut kam zu dem Schluss, dass es große regionale Unterschiede in der Versorgungsqualität in Pflegeheimen gibt. Ein wichtiges Kriterium für diese Aussage ist der Anteil der Pflegebedürftigen im Heim, die eine problematische Dauerverordnung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln erhielten. Diese Zahl schwankte regional erheblich. In Regionen mit den besten Ergebnissen lag die Rate bei maximal 4,7 Prozent, in den Regionen mit den schlechtesten Werten waren mindestens 9,9 Prozent von dieser Dauerverordnung betroffen, wobei laut der Analyse die Dauerverordnungen in den westlichen Bundesländern wesentlich häufiger auftraten als in den östlichen Bundesländern. Als besonders problematisch wurden das gesamte Saarland sowie große Teile Nordrhein-Westfalens eingestuft.
Als weiteres Qualitätskriterium wurden die Klinikeinweisungen bei Menschen mit Demenz aufgrund einer Dehydration untersucht – auch hier wurden regionale Unterschiede deutlich. Bundesweit betrug die Einweisungsquote fast vier Prozent aller an Demenz erkrankten Personen in Pflegeheimen. In den 20 Kreisen mit den häufigsten Einweisungen waren es hingegen zwischen 7,5 und 12,5 Prozent. Die auffälligen Kreise befanden sich ebenfalls nur in den westlichen Bundesländern.
In die Analysen flossen die Daten der elf AOKs in Deutschland ein. Dort ist rund ein Drittel der Bevölkerung versichert. Es wurden Daten der Kranken- und der Pflegeversicherung einbezogen und miteinander verknüpft. Insgesamt wurden Daten von 350.000 Pflegeheim-Bewohner*innen genutzt, das entspricht rund der Hälfte aller stationär versorgten Pflegebedürftigen in Deutschland.
Zu den Ergebnissen zählen aber auch Erkenntnisse, die sich aus Zeitreihen von 2017 bis 2021 ergeben. So sank beispielsweise die Zahl der Menschen, die in ihren letzten 30 Lebenstagen einen Krankenhausaufenthalt hatten, von 47 Prozent im Jahr 2017 auf 42 Prozent im Jahr 2021. Welchen Einfluss dabei die Covid-19 Pandemie hatte, ist jedoch nicht geklärt. Aber auch hier gab es große regionale Unterschiede. Während im Saarland 2021 ca. 49,5 Prozent der Menschen am Lebensende in ein Krankenhaus eingewiesen wurden, geschah dies in Sachsen nur bei 36 Prozent.
Die hier enthaltenen Daten beziehen sich auf das Jahr 2021.
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