Beschreibung
die hospiz zeitschrift – Ausgabe 102
Angesichts des vielzitierten gesellschaftlichen und demografischen Wandels ist der Bedarf an sorgenden Netzwerken und die Entwicklung zukunftsfähiger Netzwerkmodelle offensichtlich. Nur welche Aushandlungs- und Gestaltungsprozesse benötigen Netzwerke, damit ein sorgender „Wandel“ gelingen kann? Die Artikel und Berichte aus der Praxis aktueller „Netzwerkbetreiber* innen“ widmen sich verschiedenen Formen und Beschreibungen von zwischenmenschlicher, organisatorischer und struktureller Wechselseitigkeit. Es sollen damit orientierende Entwicklungsrichtungen aufgezeigt werden. Sie leisten weiter einen wesentlichen Beitrag zu aktuellen Fragen der sich wandelnden Sorgeverantwortung eines bzw. einer jeden für Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf. Keineswegs bleiben die Ausführungen auf „geschlossene Räume“ beschränkt. Der Bogen spannt sich von der Koproduktion von Erkenntnissen über bestehende Strukturen und Formen und führt zu Fragen nach Charakteristik, Entstehung, Leistung und Veränderung von „Netzwerken im Wandel“. Phänomene wie die Offenheit und Dynamik von Netzwerken, deren vorläufiger Charakter sowie unterschiedliche Wege der Umgestaltung von Netzwerken bis hin zum Entstehen neuer Ausprägungen von Netzwerkarbeit kommen in den Beiträgen allesamt zum Ausdruck. Die Lebenswelt des/der Einzelnen – sofern überhaupt gewünscht – in Hinblick auf deren soziale Verortung zu unterstützen und mitzugestalten, verlangt den „Betreibenden“ besondere Aufmerksamkeit, Kreativität und Empathie ab, wie die Praxis zeigt. Ein kritisches Hinterfragen von Handlungsgewohnheiten in der Netzwerkpraxis ist unabdingbar für deren gedeihliches Fortbestehen im Sinne einer Weiterentwicklung von Netzwerken. Bei der Komposition dieses Heftes war es uns ein Anliegen, vielfältige Tonlagen aufzunehmen und so mögen die einzelnen Beiträge in dieser Abfolge einen harmonischen und inspirierenden Zusammenklang bilden.