Beschreibung
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die hospiz zeitschrift Ausgabe Nr. 69 (02/2016)
Liebe Leserinnen und Leser,
der alte Mensch sieht sich inmitten der Gesellschaft als eine Last für den Anderen. So formuliert er in der Regel beim Einzug in ein P egeheim: „Ich will meiner Familie nicht zur Last fallen.“ Ein starker Satz von einem starken alten Men- schen, aber zugleich auch die Entblößung einer schwachen Gesellschaft. Diese Erkenntnis lag auch dem Gesetzgeber vor, als er das Hospiz- und Palliativgesetz verabschiedete als Wegbereiter einer „anderen Sorgekultur“ für den alten Menschen.
Die Hospizkultur ist beispielhaft, wenn es um die Annahme der Hilfsbedürftigen geht. Diesem Prozess der sorgenden Haltung widmet sich die Ihnen vorliegende Hospizzeitschrift. Die vielfältigen Facetten werden wissenschaftlich ebenso in den Blick genommen wie auch Erfahrungen aus der Praxis. Mit gebotener Nachdenklichkeit werden Fragen gestellt, die eine Gesellschaft als Forderung ihrer solidarischen Tat be- antworten kann. Eine sorgende Hospizkultur sieht hier nicht nur den alten Menschen, sondern auch die, die sich um ihn kümmern. Was brauchen die Helfer bei der täglichen Kon- frontation mit Alter, Krankheit und Leiden?
Wie können wir lernen, im Zeichen der Solidarität einander so zu begegnen, dass der alte Mensch die Bürde des Altwer- dens nicht alleine trägt, sondern eingebunden sich wieder- ndet im sorgenden Tun für ihn?
Der Reichtum des menschlichen Daseins o enbart sich in der Auseinandersetzung mit dem Thema „Sorge für das Alter“.
Ihre
Gerda Graf