Beschreibung
Ein Hinweis zum Beginn
Die hier vorgelegten Texte einschließlich der eingestreuten Gedichte tragen ein „Qualitätsmerkmal“: sie sind „leidgeprüft“. Sie entstanden nicht am Schreibtisch, sondern in gelebtem, also leidvoll erlebtem Leben. Als Philosoph und Hochschullehrer habe ich auf andere Weise versucht, den Menschen den Unterschied zwischen „Leid“ und „Leiden“ zu erklären. Die verschiedenen Leiden wie Krankheit, Trauerschmerz, Ängste, erschütternde Diagnosen, Vereinsamung, falsche Erwartungen, Vertröstungen usw. können wir behandeln, therapieren, damit ggf. die Menschen sogar von ihnen befreit werden. Das geht mit dem „Leid“ jedoch nicht, sollte auch gar nicht versucht werden; denn Leid gehört zu uns wie unser Schicksal, unsere Biographie, wie der Trost, der uns einmal liebevoll erreichte, wie die „Furcht“ als Lebenskraft in uns, wie die „Wahrheit“, welche von allen Diagnosen nicht erreicht wird, wie die „Einsamkeit“, in der wir zur Ruhe kommen können, wie die „Hoffnung“, die entgegen den trügerischen Erwartungen niemals enttäuscht wird. „Leiden“ gibt es viele in unserem Leben (ein Rückenleiden, ein Krebsleiden, ein genetisches Leiden usw.); aber das „Leid“ gibt es nur einmal; es ist ein Teil von uns.
Wenn Sie, lieber Leser, liebe Leserin, vor der Lektüre Ihr „Kreuz“, das Sie so mit sich durchs Leben schleppen, neben sich auf den Boden oder zum Fenster hinaus werfen könnten, damit sie sich auf dies Buch besser konzentrieren können, vergessen Sie bitte nach der Lektüre nicht, dieses Kreuz wieder auf sich zu nehmen, denn es ist ja ein Teil von Ihnen. So ist es auch mit dem „Leid“. Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne eine „leidvolle“ Lektüre, damit Sie Ihr Leben er-leben können, auch und gerade weil es sicher auch irgendwie „leidgeprüft“ ist.
End-liches Erleben
Gedanken, Texte, Begegnungen; Franco Rest – Archäologe, Soziologe, Erziehungswissenschaftler, Theologe und Philosoph – erzählt vom Leid. Sterben – Tod –Trauer, seit 35 Jahren widmet er seine Arbeit diesen Themen, in dieser Zeit reifte Wertvolles, das in diesem Buch zusammengefasst wurde.
Geschichten, keine frei erfundenen, sondern die Geschichten haben in dieser Form stattgefunden; deshalb sind es im wörtlichen Sinne Lebensgeschichten. Sie spiegeln aber zugleich auch verschiedene, sehr wichtig gewordene Aufgaben der hospizlichen Begleitung beim Sterben und in der Trauer wieder.
Gedichte entstanden in Poesie-Therapien, in denen sich Menschen mit Leid und Leiden, Verlust und Trennung, Angst und Furcht, Vereinsamung und Einsamkeit, aber auch Hoffnung und Erwartung auseinandersetzen.
104 Seiten, Hardcover, durchgehend farbig bebildert
Ludwigsburg 2011
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