Über 4,9 Millionen Menschen sind in Deutschland pflegebedürftig (Stand 2021). Laut Prognosen wird diese Zahl in den kommenden Jahren deutlich ansteigen. Nahezu alle diese Menschen werden auf unterschiedliche Weise eine Betreuung benötigen, da die Selbstversorgung nicht mehr gewährleistet sein wird. Ausgebildetes Fachpersonal ist daher von entscheidender Bedeutung, um auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen zu können.
Der allgemein bekannte Pflegenotstand ist bereits heute dramatisch. Wie soll die Versorgung in ein paar Jahren gewährleistet werden?
Eine mögliche Unterstützung für Pflegekräfte könnten Roboter sein.
Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass ein Roboter jemals die Arbeit einer qualifizierten Pflegekraft vollständig ersetzen kann. Vielmehr stellt sich die Frage, inwieweit ein Roboter eine Pflegekraft bei ihrer Arbeit unterstützen kann.
An dieser Fragestellung arbeiten seit Jahren mehrere Projektteams mit Forschern und Forscherinnen im Auftrag des BMBF. Es wurden unter anderem bereits Robotiken für den Bereich Service, Assistenz und Rehabilitation entwickelt. In den Forschungsprozess wurden Pflegekräfte einbezogen, um Lösungen zu finden, die auf die Bedürfnisse der pflegerischen Arbeit zugeschnitten sind.
Die Universität Osnabrück (Abteilung Pflegewissenschaft) koordiniert seit 2019 das wissenschaftliche Begleitprojekt „Begründungs- und Bewertungsmaßstäbe für Robotik in der Pflege“ (BeBeRobot). Dabei werden die Möglichkeiten und Grenzen von Robotik in der Pflege unter Berücksichtigung von technischen, pflegerischen, sozialwissenschaftlichen und ethischen Gesichtspunkten untersucht. Die Abteilung Pflegewirtschaft sorgt zudem dafür, dass die Verbundprojekte sich untereinander optimal vernetzen und Ergebnisse austauschen können.
Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie hier.
Im Mai findet eine projektbezogene Abschlussveranstaltung der Gesamtförderlinie an der Uni Osnabrück statt. Es wird eine Vorstellung der Ergebnisse geben sowie ein Ausblick in die Zukunft gewagt werden. Der Koordinator des Projekts,Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler,, erklärt bereits heute „Robotik hat Potenzial, einige Arbeitsabläufe in der Pflege zu vereinfachen und Pflegenden zu assistieren, aber Roboter werden Pflegende nie ersetzen können“.
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