Spiritualität in der Palliativmedizin

Spiritualität ist eine wichtige Säule der Palliativversorgung. Viele Sterbende wünschen sich gerade am Ende ihres Lebens in Krankenhäusern, Altenheimen und Hospizen eine spirituelle Begleitung. Laut einer Studie der Universität Witten/Herdecke kommen diese Bedürfnisse im Versorgungsalltag oft zu kurz.


Aus diesem Grund fordert die Diakonie Deutschland, das Spiritual Care fest in den medizinischen und pflegerischen Beruf integriert wird. Dafür bildet sie seit 2020 Pflegefachkräfte im Bereich Spiritual Care in dem Modellprojekt „Spirituelle Begleitung am Lebensende (SpECi)“ in 40 Unterrichtseinheiten aus. Ziel der Qualifizierung ist es, dass Fachkräfte besser mit den spirituellen Bedürfnissen von sterbenden Patienten umgehen und darauf eingehen können.


Laut einer Befragung unter den Teilnehmenden hat der Kurs Erfolg: 85 Prozent gaben an, dass sie deutlich häufiger als zuvor auf die spirituellen Bedürfnisse eingehen. Im Gegensatz gaben jedoch auch 87 Prozent an, dass sie für eine gute spirituelle Begleitung mehr Zeit für Gespräche benötigen würden.

„Bis heute fehlen für Spiritual Care angemessene Zeit- und Personal-Ressourcen. Und dieser Mangel lässt die Ideale derjenigen ausbrennen, die bereits jetzt schon am Limit arbeiten“, sagt Prof. Arndt Büssing.

Die Diakonie fordert für die Zukunft, dass eine spirituelle Begleitung eine wichtige Rolle in der Begleitung annimmt. Dafür bedarf es mehr Räume, die eine vertrauliche Zusammenarbeit mit den Menschen möglich macht, die Verankerung von Spiritual Care im Curriculum der pflegerischen und medizinischen Ausbildung und die Kostenträger müssen finanzielle Unterstützung zusichern.

Weitere Infos: www.speci-deutschland.de

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